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Fraktionserklärung zur Stellplatzreduzierung

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Sehr geehrte Damen und Herrn,

 

Ich kann es vorwegnehmen, die FDP-Fraktion lehnt die Reduktion der Stellplätze im innerstädtischen Bereich ab.

Hier gehen Wunsch und Wirklichkeit unserer Meinung nach weit auseinander.

2019 wurden in Deutschland 620 000 Neufahrzeuge zugelassen, d.h. auch in Stadt und Kreis ist der Fahrzeugbestand weiter leicht angestiegen. Besonders in der Nordstadt und in Hofen sind die Stellplätze rar und viele Anwohnerparkausweise im Umlauf. Wunsch und Wirklichkeit passen nicht zusammen, gerade hier die Stellplätze zu verknappen!

 

Wir sind nicht der Meinung, dass mit der Reduktion der Herstellungspflicht von KFZ-Stellplätzen in der Kernstadt die Verkehrswende erzwungen werden kann und sollte.

Sehr viele Bewohner der Kernstadt benützen schon heute das Fahrrad, den Bus oder gehen zu Fuß, reduzieren also ihren CO2-Fußabdruck und haben dennoch ein Auto in der Garage.

Es ist nicht richtig, das Auto mit Verbrennungsmotor zu verteufeln, da E-Autos nicht die einzige Alternative für die Zukunft sind. Und E-Autos reduzieren den Parkraumbedarf per se keineswegs!

Der Fahrradverkehr ist mit 25% in Friedrichshafen sehr hoch, doch sind viele Menschen nicht bereit auf das Auto als Verkehrsmittel ganz zu verzichten.

Car-Sharing wird sicher in Zukunft stärker von Jüngeren benutzt werden, aber ältere Menschen, die in die Kernstadt ziehen - wegen der kurzen Wege - werden dieser Neuerung nur wenig abgewinnen. Darüber hinaus ist Car-Sharing bisher vor allem in Großstädten gefragt. Die Nutzungzahlen in Friedrichshafen sind seit Jahren konstant niedrig. Also auch beim Car-Sharing passen Wunsch und Wirklichkeit zumindest derzeit nicht zusammen.