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Quo vadis Gesundheit

Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann besuchte Friedrichshafen und sprach am Abend im GZH zum Thema "Quo vadis Gesundheit – sind wir auch morgen noch gut versorgt?". Zu Beginn stellte er fest: "Insgesamt hat sich beim Corona-Ausbruch im Frühjahr gezeigt, dass unser Gesundheitswesen gut aufgestellt ist. Ambulante und stationäre Versorgung sowie der öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) ergänzen sich recht gut, auch in einer Ausnahmesituation." Nun ist zu fragen: Welche Lehren sind nach sechs Monaten zu ziehen und was können wir künftig besser machen? Erstens muss die Vorratshaltung von Schutzkleidung verbessert und finanziert werden und zwar nicht nur im engeren medizinischen Bereich , sondern auch für Altenheime, Physiotherapeuten u A. Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die Gesundheits-ämter (ÖGD) bei der Kontakt-Nachverfolgung von Infektionen sind. Sie müssen personell und finanziell gestärkt werden und aus FDP-Sicht bei den Landratsämter verbleiben. Die Angliederung ans Landesgesundheitsamt wie Minister Lucha es plant, wäre ein Fehler, denn die Pandemie zeigt, dass in den Landratsämtern bei Bedarf schnell zusätzliches Personal für die wichtige Kontakt-Verfolgung rekrutiert werden kann.

 

 

Jochen Haußmann betonte, ein zweiter Lockdown wie im Frühjahr ist wirtschaftlich, gesellschaftlich und finanziell nicht verkraftbar! Die negativen Auswirkungen des Stillstands im Frühjahr werden sich erst in den nächsten Monaten deutlich zeigen. Während aktuell in Baden-Württemberg 2 Millionen Menschen in Kurzarbeit sind, waren es während der Bankenkrise 2008/9 zwei Millionen Kurzarbeiter/innen in ganz Deutschland. Lokale und regionale Schutzmaßnahmen sind jetzt das Gebot der Stunde. Schritt für Schritt müssen wir zur Normalität zurückkehren. Eltern und Schüler/innen erwarten zu Recht, dass mit Schuljahresbeginn die Schulen auch mit Covid 19 wieder verlässlich werden. Neue, weitere Corona-Verordnungen müssen durch die Parlamente kontrolliert und Verhältnismäßigkeit überprüft werden. Dazu gehört auch die angestoßene Diskussion um die Länge der Quarantäne, nachdem die virologischen Kenntnisse über das Corona-Virus angewachsen sind. Die Freien Demokraten fordern in ihren Wahlprogramm, dass das Land die Investionen in die Krankenhäuser deutlich erhöht und neu justiert, z. B. in den Hygienebereich. Kontaktlose Türöffner in allen Kliniken würden nicht nur vor dem Corona-Virus schützen, sondern auch vor resitenten Keimen und anderen Erregern.

 

 

Das Durchschnittsalter der niedergelassenen Ärzte liegt in Baden-Württemberg derzeit bei 55 Jahren. Für eine gute ambulante Versorgung werden wir in Zukunft auch die Telemedizin vermehrt benötigen, besonders im ländlichen Raum. Da viele  Jungmediziner/innen keine Einzelpraxis mehr betreiben wollen, sind Ärztehäuser, genossenschaftliche Modelle und Versorgungszentren zu fördern. Zur guten medizischen Versorgung gehören neben den Pflegekräften auch die Heilberufe Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie. Die Freien Demokraten halten es für überfällig, das das Schulgeld von bis zu 400 €/Monat in Baden-Württemberg endlich, wie in anderen Bundesländern schon geschehen, abgeschafft wird, sagt Jochen Haußmann.

 

 

Gez. Gaby Lamparsky