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Pressemitteilung: Erhalt vom Flughafen Friedrichshafen

Die FDP-Fraktion des Gemeinderats ist sich einig und wird bei der nächsten Gemeinderatssitzung für den Erhalt des Flughafens stimmen. „Ja, der Finanzbedarf des Flughafens ist groß - seine wirtschaftliche Bedeutung für die Region Bodensee-Oberschwaben allerdings auch“, dieses Fazit des Gutachtens der Beraterfirma Roland Berger trifft genau die Überzeugung der Gemeinderäte der FDP, sagt die Fraktionsvorsitzende Gaby Lamparsky. Wir sehen die Bedeutung als wichtiger Standortfaktor für  die internationalen Wirtschaftsunternehmen und damit für  Arbeitsplätze und den Wohlstand der Region. Die europaweite und globale Vernetzung wird auch zukünftig nicht ausschließlich digital stattfinden, sondern ebenso Begegnungen und einen schnellen Waren- und Personenverkehr benötigen. Monteure von der MTU zum Beispiel müssen schnell und kurzfristig für Wartung und Reparatur von Motoren ins Ausland reisen können.  Geschäftsreisen innerhalb Deutschlands und in Nachbarländer müssen an einem Tag möglich sein. Unser Regionalflughafen kann hier mit kürzeren Eincheck-Zeiten punkten im Vergleich zu Großflughäfen und die mehrstündige Anreise dorthin entfällt. Auch in absehbarer Zeit wird die Anreise zum nächsten Flughafen mit dem Auto sehr zeitaufwändig bleiben, da es zum nächsten Autobahnanschluss 30-40 km sind. Einzig beim Schienenverkehr in Richtung Stuttgart und München sind in den nächsten 3 – 5 Jahren  deutliche Verbesserungen in Aussicht, allerdings ist bisher nicht bekannt, dass die Region von der Bahn mit schnellen ICE-Verbindungen bedient werden soll. 

 

 

 

Bei den Privatreisen, die  bisher 70 % des Passagieraufkommens ausgemacht haben, sind durch die Corona-Krise natürlich ein Großteil der Passagiere weggebrochen. Sobald Impfstoffe verfügbar sind, wird sich unser Leben wieder normalisieren, davon ist Markus Steybe überzeugt.  Viele Menschen werden dann wieder mehr als momentan Urlaubs- und Bildungsreisen unternehmen wollen. Das Mobilitätsverhalten der Menschen wird sich durch die Corona-Pandemie und das gestiegene Klima- und Umweltbewußtsein verändern, doch das wird eher allmählich geschehen. Der Tourismus- und Hotel-Sektor der Region profitieren ebenfalls von den ankommenden Besuchern. 

 

 

 

Eine Schließung des Flughafens hätte auch direkte Auswirkungen auf die Messe Friedrichshafen, es würde zum Beispiel das sofortige Aus für die Aero bedeuten, betont Peter Stojanoff. Der Weiterbetrieb des Zeppelins ist ohne einen Flughafen ebenso fraglich.  Ohne Flughafen wäre die Luftfahrtgeschichte von Friedrichshafen, die mit Graf Zeppelin begann und von Mitarbeitern wie Theodor Kober und Claude Dornier weiterentwickelt wurde, zu Ende. 

 

 

 

Finanziell sieht die FDP-Fraktion in der Schließung des Flughafens keine attraktive Alternative,  da nur ein relativ geringer Einmal-Erlös zu erzielen wäre, denn die Roll- und Landebahnen sind laut Klimaanpassungskonzept eine sehr wichtige Kaltluftentstehungsfläche für Friedrichshafen, so dass nur eine Randbebauung des heutigen Areals in Betracht käme.