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FDP-Fraktionserklärung zum Rettungshubschrauber Christopher 45

Die Verlegung des Rettungshubschrauber Christoph 45 aus einem stark besiedeltem Gebiet mit einer Vielzahl von Einsätzen macht aus Sicht der FDP-Fraktion keinen Sinn. Die Stationierung von Christopher 45 direkt beim Klinikum hat viele Vorteile, wie Prof. Dr. Wenzel darstellte. Diese gingen bei einer Verlegung verloren und fanden im Gutachten kaum Niederschlag.

 

Der Rettungshubschrauber Christoph 45 wird angefordert bei schweren Unfällen auf den Bundesstraßen 30, 31 und 33, bei der Suche nach vermissten Menschen auf und am Bodensee, bei zahlreichen Einsätzen in der ansässigen Industrie und führt zu ca. 20 % Flüge zur Verlegung von Patienten in Krankenhäuser der Maximalversorgung durch. Die Zeitdauer dieser Verlegungsflüge bleibt im Gutachten unberücksichtigt.

 

Der Tourismus ist am Bodensee bedeutend und erhöht die Bevölkerungsdichte während der Urlaubssaison Es kommt jedes Jahr durch Einheimische und unerfahrene Touristen zu Unfällen beim Wassersport sowie zu Badeunfällen. Bei diesen Ereignissen spielt der Faktor Zeit eine große Rolle.

 

Die Verlegungskosten von etwa 7,5 Millionen € für einige wenige Flugminuten sind unverhältnismäßig. Da erscheint der Vorschlag, Christoph 41 von Leonberg nach Tübingen zu verlegen sinnvoller, um den weißen Fleck auf der Alb zu beseitigen.

 

Das Gutachten hat ebenso ignoriert, dass auf Grund der thermischen Veränderung seit den 80er Jahren die Nebeltage am Bodensee weniger werden und die Sonnenscheindauer zunimmt. Die herangezogenen Wetterdaten stammen nicht vom Flughafen Friedrichshafen sondern hilfsweise wurden Daten aus Konstanz und Leutkirch genommen. Eine verbesserte Einsatzbilanz von Christopher 45 wäre auch zu erwarten, wenn der Rettungshubschrauber in Friedrichshafen von der Leitstelle Ravensburg häufiger alarmiert würde.