Wohnungsbau

Der Engpass in bezahlbarem Wohnungsraum ist nicht durch Instrumente der Mangelwirtschaft wie der Mietpreisbremse oder Renditenbegrenzung für Eigentümer zu lösen. Das Gegenteil ist der Fall – diese Instrumente verschärfen die Situation sogar noch.


Wir freien Demokraten sind überzeugt, dass Wohnungsengpässe in Ballungszentren nur durch Zubau auf der einen Seite, aber auch durch Steigerung der Attraktivität im ländlichen Gebieten, wo Wohnraum durchaus zur Verfügung steht, zu lösen  sind. Daher setzen wir uns für den Ausbau von flächendeckendem, schnellen Internet sowie guten Verkehrsanbindungen für den ländlichen Raum ein, um den Druck der Zuzugsbewegung in unsere Städte zu reduzieren. Das hilft auch den Bürgern unserer Stadt.

 

Auch in Friedrichshafen fehlt es weiterhin an Wohnraum in allen Preislagen und für unterschiedliche Lebenslagen (z. B.
familiengerecht und seniorengerecht) sowie an Baugrundstücken. Die Anstrengungen zu Wohnraumschaffung sind
fortzusetzen.

 

Da die Lücke im geförderten Sozialwohnungsbau erst längerfristig und schwerlich ganz zu schließen sein wird, u. a. weil Bindungsfristen auslaufen und Fehlbelegungen nicht auszuschließen sind, plädieren die Freien Demokraten für ein höheres Wohngeld (sog. Subjektförderung) für Wohnungssuchende mit Förderbedarf.

 

Größere Potentialflächen hat Friedrichshafen im Fallenbrunnen und im Gebiet Oberhof III. Im Oberhof III ist aus unserer Sicht ein klassischer Kompromiss des Gebens und Nehmens zu suchen. Teilflächen werden dort dringend für die Wohnbebauung benötigt, ebenso ist ein existenzsichernder Teilerhalt der Streuobstwiesen geboten und eine Grünzäsur in diesem Bereich fürs Stadtklima zu sichern, wie im ISEK-Abschlussbericht vorgeschlagen.

Im Fallenbrunnen gibt es neben den geschützten Wald- und Biotop-Flächen Raum für Wohnen, Gewerbe und Existenzgründer. Für die nordöstlichen Teile des Fallenbrunnenareals ist sehr bald ein Gesamtkonzept zu erstellen.

Freieres Bauen

Der Detaillierungsgrad von Bauvorschriften wirkt mittlerweile eher abschreckend für Investitionen vor allem für Selbstnutzer, da das gewünschte Haus sich z.B. wegen falscher Dachneigung o.ä. nicht bauen lässt. Weniger detaillierte
Vorgaben könnten in Bauanträgen leichter und schneller bewertet und die Anträge so schneller genehmigt werden. Dabei geht es nicht darum, alle möglichen Bauformen zuzulassen, aber im Allgemeinen möchten die Menschen in unserer Stadt schöne Häuser bauen. Man kann hier durchaus in die Vergangenheit blicken und zum Vergleich ältere Stadtbebauung anschauen, wo weniger detaillierte Bebauungspläne in Gebäuden mündeten, die heute zu unseren höchst geschätzten Häusern gehören.

Nachhaltige Verdichtung

Wir Freien Demokraten stehen offen für eine nachhaltige zu Verdichtung in Friedrichshafen.
Beispielhaft dafür ist zunächst eine Fokussierung von Verdichtungen in der Nähe von existierenden Einrichtungen des
ÖPNV. Die Nähe von Bahnhöfen und Haltestellen erhöht die Möglichkeit für die Menschen sich für ein Wohnen ohne eigenes Auto zu entscheiden. Auch für Seniorenwohnen ergibt sich durch Bahnhof- und Haltestellennähe eine höhere Möglichkeit der Mobilität.
Die (Nach-)Verdichtung beim Wohnbau soll maßvoll vorgenommen werden, denn die Wohn- und Lebensqualität kann
leiden, wenn Frei- und Grünflächen im nahen Umfeld fehlen. Das Grün in der Stadt und Grünzäsuren werden heute immer wichtiger für den Temperaturausgleich im Sommer und für die Luftqualität.

Grundsteuer

Gerade in der Ausgestaltung der Grundsteuer hat die Stadt Friedrichshafen die Möglichkeit, die Höhe von Wohnungsmieten zu beeinflussen. Hier wollen wir Freien Demokraten uns für moderate Hebesätze bei der Grundsteuer einsetzen.